Blog Engineering Linux-Server: Warum sich die Installation lohnt
Veröffentlicht am: April 14, 2025
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Linux-Server: Warum sich die Installation lohnt

Linux-Server sind weltweit führend. Wir erklären dir, warum und du selbst von den Vorteilen profitieren kannst.

Introduction Guide to Linux Servers

Linux-Server: Warum sich die Installation lohnt

Server bilden die Basis des Internets. Und Linux bildet weltweit die Basis für die meisten Server. Seit der Entwicklung von Linux hat sich das Betriebssystem gegenüber weitaus größeren Konkurrenten wie Microsoft nicht nur behaupten, sondern seine Vormachtstellung sogar weiter ausbauen können.

In diesem Artikel gehen wir auf alle Aspekte eines Linux-Servers ein. Wir wägen Vorteile eines Linux-Servers gegen eventuelle Nachteile ab und stellen dir alle kostenfreien und kommerziellen Varianten („Distributionen“) vor, die aktuell erhältlich sind. Wir zeigen dir, wie du einen Linux-Server verbindest und ein Backup erstellst.

In der Softwareentwicklung und generell bei DevOps-Projekten eignet sich GitLab besonders gut für die Nutzung auf einem Linux-Server. Dafür gibt es sehr gute Gründe, die wir dir ebenfalls gerne vorstellen möchten.

Was ist ein Linux-Server?

Ein Linux-Server ist ein Server, der Linux OS als Betriebssystem nutzt. Bei Linux handelt es sich um ein modulares, monolithisches OS („Operating System“), das in den frühen 1990ern von dem finnisch-amerikanischen Programmierer Linus Torvalds entwickelt wurde.

  • „Modular“ bezieht sich darauf, dass Linux sowohl um einige Komponenten reduziert, als auch um neue erweitert werden kann, ohne seine Funktionsfähigkeit zu verlieren.

  • Gleichzeitig aber ist Linux „monolithisch“, was bedeutet, dass der Kern (Kernel) des Betriebssystems nicht geteilt werden kann. Schlankere Ansätze wie beispielsweise Minix arbeiten hingegen mit einem Microkernel, der stets nur die Module nutzt, die wirklich benötigt werden.

Torvalds konzipierte sein eigenes System von Anfang an als Open-Source-Projekt und legte den Quellcode offen. Das bedeutet: Grundsätzlich kannst du Linux in seiner grundlegenden Basisversion nutzen, ohne Lizenzgebühren abzuführen.

Was ist ein Windows-Server?

Ein Windows-Server ist ein Server, der Microsoft Windows als Betriebssystem nutzt. Dies ist kein Artikel über Microsoft-Server, aber ein kurzer Blick auf ihre Architektur ist hilfreich um zu verstehen, was Linux-Server ausmacht und worauf es sich bei der Auswahl des für dich passenden OS zu achten lohnt.

Auch Microsoft Windows ist monolithisch und eingeschränkt modular. Allerdings nutzt Windows ein grafisches Benutzer-Interface („GUI“), während Linux zumindest in seiner Basisvariante ein Command-Line-Interface („CLI“) verwendet – also über Text und Code angesteuert wird.

Das GUI macht Windows weitaus intuitiver in der Anwendung. GUIs aber verbrauchen sehr viel Arbeitsspeicher und machen das System somit weitaus langsamer und weniger effizient.

Der zweite wichtige Unterschied besteht darin, dass Windows geschlossen und sein Quellcode somit nicht frei einsehbar ist. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Konsequenzen, die größtenteils erklären, weshalb es Microsoft bis heute nicht gelungen ist, das Quasi-Monopol von Linux im Serverbereich aufzubrechen.

Linux-Server: Vorteile und Entscheidungsgrundlagen

Wie erwähnt ist Linux weltweit führend bei Server-Betriebssystemen. Aktuellen Schätzungen zufolge hatte Linux hier einen Marktanteil von über 80 %. Trotzdem sind sich Expert(inn)en einig darüber, dass Linux nicht in jedem Fall die beste Wahl ist.

Ob eine Linux-Architektur für dich geeignet ist, kannst du anhand von vier Kriterien entscheiden:

- Stabilität

- Sicherheit

- Skalierbarkeit und Kundenorientierung

- Kosten

In den folgenden Abschnitten sehen wir uns diese Punkte genauer an, um dir zu zeigen, wie die Vorteile eines Linux-Servers in der Praxis aussehen.

Stabilität

Monolithische Server sind sehr leistungsfähig. Aber sie sind nicht die stabilste Option.

Weil stets der gesamte Kernel genutzt wird, können selbst kleine Fehler in einem isolierten Teil des Betriebssystems zum Absturz führen. Wer wurde nicht schon einmal von dem blauen Bildschirm in Windows „überrascht“! Gerade wenn auf einem Server wichtige Daten liegen oder wenn über ihn eine Website läuft, können sogar kurzzeitige Aussetzer zu hohen Gewinnausfällen oder Kosten führen.

Linux umgeht dieses grundlegende Problem mit einer äußerst schlanken Architektur, die auch der Geschwindigkeit des OS zugutekommt. Diese Leichtigkeit beansprucht weniger Hardware-Ressourcen und stabilisiert das monolithische System auf eine sehr überzeugende Weise.

Darüber hinaus kommt Linux sein offener Quellcode und die Einbettung in die Open-Source-Comunity zugute. Seit 30 Jahren tauschen sich Entwickler(innen) und Systemadministrator(inn)en täglich zu Problemen und Lösungen aus. Sogar akute, schwere Ausfälle können so oftmals schnell behoben werden.

Die „Uptime“ von Linux-Servern, also die Zeit, die ein Server am Stück und ohne Ausfälle online ist, ist bemerkenswert. Bei einigen Linux-Distributionen sind Zeiten von über einem Jahr keine Seltenheit.

Sicherheit

Sicherheit ist für die meisten Unternehmen neben der Stabilität und Performance der wichtigste Betrachtungspunkt bei der Serverwahl.

Linux wurde von Anfang an mit einigen Features versehen, die das Betriebssystem besonders gut vor eventuellen Angriffen oder ungewünschter Datennutzung schützen. Hier findet sich bereits ein erster Überschneidungspunkt mit der GitLab-Philosophie, bei der Planungseffizienz, Kundenorientierung und Sicherheit stets Hand in Hand gehen.

Dazu gehört das standardmäßige Absichern eines Downloads mit einer erzwungenen (Root-)Passwortabfrage oder auch das Abgleichen eines Downloads mit einer Liste als sicher geltender Webseiten.

Besonders vorteilhaft ist, dass Updates auf Linux-Servern im laufenden Betrieb direkt implementiert werden können. Windows verlangt hierzu einen Neustart. Das wird einige Administrator(inn)en dazu verleiten, Updates zu verschieben und damit die Uptime gegenüber der Sicherheit zu priorisieren. Solche Konflikte entstehen bei Linux nicht.

Kosten

Linux ist als Open-Source-Produkt grundsätzlich kostenfrei nutzbar. Die Nutzung von Windows wird über eine Server-Lizenz abgeglichen. So erscheint Linux als die ideale Option für alle, die ihre Kosten möglichst niedrig halten möchten.

In Wahrheit sind die Kostenunterschiede in der Praxis jedoch nicht so auffällig. In seiner einfachsten Variante erfordert Linux beispielsweise gut geschulte Administrator(inn)en, die mit diesem System arbeiten und es für den konkreten Praxiseinsatz konfigurieren können.

Auch bedarf es einer gewissen Erfahrung, den Kontakt mit der Linux-Community zu nutzen. Hier sind die Support- und Sicherheitspakete kommerzieller Anbieter gelegentlich günstiger.

Der wahre Grund, warum so viele Betriebe auf Linux setzen, ist vielmehr ein anderer:

Skalierbarkeit und Kundenorientierung

Eine häufig genannte Statistik ist die Dominanz des Linux OS im Supercomputer-Bereich, also seinem Einsatz auf den 500 schnellsten Rechnern der Welt. Hier nähert sich der Wert seit vielen Jahren immer mehr den 100 % an. Tatsächlich wenden gerade große Unternehmen verschiedene Linux-Distributionen besonders gerne an.

Sicherlich ist Skalierbarkeit kein Alleinstellungsmerkmal von Linux. Wohl aber wird das traditionelle kommerzielle Lizenzmodell von Windows gerade für rasch wachsende Unternehmen zum Kostenfaktor. Linux hingegen bietet aufgrund seiner inhärent modularen Konstruktion einfache Aufstockungsoptionen – ohne deinen Betrieb dabei finanziell übermäßig zu belasten.

Allerdings brauchen auch mittelgroße und kleine Unternehmen nicht zwangsläufig auf Windows zu setzen. Schließlich wurde Torvalds ursprünglich unter anderem dazu motiviert, Linux zu entwickeln, um die Funktionalität eines großen Servers auf sehr moderater Hardware zu liefern.

Was sind “Linux-Distributionen”?

In seiner Basis-Variante wird Linux sich nur für wenige Unternehmen eignen. Sogar, wenn du die Kosten so niedrig wie möglich halten möchtest, wirst du sehr wahrscheinlich einige Anpassungen vornehmen müssen.

Um dir diese Arbeit abzunehmen und um Linux an deine spezifischen Bedürfnisse anzupassen, haben sich feste Systemkonfigurationen herauskristallisiert. Alle nutzen den Linux-Kernel als Ausgangspunkt und haben ihn um gewisse Elemente und Features erweitert.

Die beliebtesten, offiziell unterstützen Pakete sind Ubuntu, Debian, CentOS, AlmaLinux, Amazon Linux, OpenSUSE Leap und Raspberry Pi OS. Jede dieser Linux-Distributionen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Sehen wir sie uns der Reihe nach an.

Linux-Distribution #1: Ubuntu

Ubuntu ist einer der frühesten Linux-Distributionen. Daraus ergibt sich auch unmittelbar einer seiner Hauptvorteile: Die Ubuntu-Community ist global und groß und eventuelle Fragen können in der Regel schnell und effizient beantwortet werden.

Ubuntu ist noch immer eine hervorragende Möglichkeit, in die Linux-Welt einzusteigen – auch wenn es inzwischen intuitivere Alternativen gibt. Das User Interface erfordert eine gewisse Einarbeitungs- und Eingewöhnungsphase, ist aber keineswegs komplex und zudem sehr logisch aufgebaut.

Für Privatnutzer ist Ubuntu kostenlos. Die verschiedenen Lizenzlevels für eine kommerzielle Nutzung sind an die Möglichkeiten der jeweiligen Nutzer(innen) angepasst.

Linux-Distribution #2: Debian

Debian ist die wohl langlebigste Linux-Distribution. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, bleibt sie die meistgenutzte Linux-Umsetzung für Server. Dieser Erfolg beruht auf der unvergleichlichen Sicherheit und Stabilität von Debian, die seinesgleichen sucht.

Gerade weil Debian so zuverlässig ist, nutzen viele Entwickler(innen) es, um um seinen Core herum eine neue Distribution zu entwickeln. Doch bleibt auch 2024 das ursprüngliche Debian für Linux-Server eine hervorragende Wahl.

Alternativ steht dir mit Raspberry Pi OS ein exzellenter Debian-Klon zur Verfügung.

Linux-Distribution #3: CentOS

Nach Ubuntu ist CentOS die weltweit beliebteste Linux-Distribution. Von RedHat entwickelt zeichnet sich auch CentOS vor allem durch seine Stabilität und Sicherheit aus. Auch seine einfache Kontrolle und Skalierbarkeit sind hervorzuheben. Und im direkten Vergleich mit anderen Distributionen fällt die bemerkenswerte Geschwindigkeit auf, die für viele Anwender(innen) ein absolutes Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Leider wurde der Support von CentOS für Linux eingestellt. Damit werden zwar nicht sofort alle mit dieser Distribution ausgestatteten Server obsolet, zum Einstieg eignet sich CentOS nach aktuellem Stand aber nicht mehr.

Linux-Distribution #4: AlmaLinux

Die Ansprüche von AlmaLinux sind hoch. So hat sich diese Linux Distribution zum Ziel gesetzt, den Status eines Enterprise-Level-Betriebssystems zu erreichen. Um diese Auszeichnung tragen zu dürfen, müssen bestimmte, hohe Kriterien in Bezug auf die Sicherheit und Funktionalität des Systems erreicht werden und es muss durch außenstehende Dienstleister verwaltet und gewartet werden können.

Damit bietet AlmaLinux das volle Leistungspaket für Unternehmen jeder Größenordnung, bleibt aber wegen seines OpenSource-Ansatzes weiter kostenfrei. Durch seine Einbindung in die CentOS-Architektur wird es zudem regelmäßig aktualisiert.

Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass die zeitlichen Abstände zwischen neuen Versionen dieser Linux-Distribution eher lang ausfallen. Darüber hinaus ist die Softwareumgebung für Alma eher klein. Das bedeutet, dass du für bestimmte Herausforderungen in deinem Betrieb möglicherweise nicht die passende Lösung findest.

Linux-Distribution #5: Amazon Linux

Amazon ist einer der jüngsten Anbieter im Linux-Bereich. Bei Amazon Linux dreht sich alles um die Einbindung in die Amazon Web Services (AWS). Daraus ergeben sich Vorteile in Sachen Kosten und Performance.

Andererseits bedeutet diese enge Verknüpfung auch, dass dir für eventuelle Unterstützung nur eine kleine Community zur Verfügung steht. Das könnte der Grund dafür sein, dass, trotz der Marktmacht, die Amazon hat, das vom Online-Retailer angebotene OS bisher nur einen Anteil von einem halben Prozent erlangt hat.

Linux-Distribution #6: OpenSUSE Leap

Das deutsche Unternehmen SUSE hat mit dieser Distribution eine der derzeit beliebtesten neuen Linux-Distributionen vorgelegt. Gerade unter Software-Entwickler(inne)n genießt es eine sehr hohe Wertschätzung.

OpenSUSE Leap macht einiges anders als andere Distributionen. Dazu gehört der hervorragende Package Manager sowie ein optionales grafisches Interface (GUI). Auch in Sachen Sicherheit hat es einigen der etablierteren Distributionen den Rang abgelaufen.

GitLab und Linux-Server

Bei Git handelt es sich um eine Softwareentwicklungs- und Kollaborationsplattform, die eng mit der agilen Methodologie verknüpft ist. Es mag noch andere Version-Control-Programme geben, doch keines ist so gut für den Einsatz auf einem Linux-Server geeignet wie Git.

Dafür reicht ein kurzer Blick in die Geschichte von Git aus. So wurde die Plattform ebenfalls von Linus Torvalds geschrieben, ganz spezifisch für einen Einsatz auf einem Linux-OS. Daraus ergibt sich eine enge Abstimmung, die eine optimale Performance garantiert.

GitLab ist eine der weltweit führenden Git-Plattformen und ergänzt den dahintersteckenden DevOps-Gedanken noch um eine besondere Betonung des Themas Sicherheit. Um GitLab unter Linux zu nutzen, richte zunächst den Linux-Server ein und installiere anschließend GitLab.

Einen Linux-Server einrichten

Jede der genannten Linux-Distributionen hat ihre Eigen- und Besonderheiten.

Das Einrichten und Verbinden eines Linux-Servers allerdings folgt jeweils einem nahezu identischen Ablauf:

- Lade die aktuelle Version der jeweiligen Software auf deinen Rechner und erstelle ein Boot-Medium – entweder auf einem optischen Träger oder einem USB-Stick.

- Verbinde das Boot-Medium mit deinem Linux-Server und installiere die Software.

- Installiere anschließend den für dich passenden Datenbankserver, einen Webserver und lege die Skriptsprache fest.

- Nun kannst du noch eine grafische Benutzeroberfläche hinzufügen oder den Server über Text ansteuern.

Installiere anschließend sämtliche weitere Software, die du benötigst.

Einen Linux-Server sichern

Nach dem Einrichten deines Linux-Servers läuft das Absichern genauso ab wie bei einem Standard-Desktop-PC.

Entscheidend ist, dass du das Linux-Server-Backup wirklich häufig und regelmäßig vornimmst und genau festlegst, was gesichert und was nicht gesichert werden soll. Weil auf Servern oftmals große Datenmengen gespeichert sind, kommt diesem Punkt hier eine noch höhere Bedeutung als im Heimbereich zu. Als Speicherort kann eine hochwertige zweite Festplatte dienen.

Wichtig ist die Wahl des besten Backup-Tools. In dieser Übersicht zu Server-Backups unter Linux werden die Vorteile und Nachteile einander anschaulich gegenübergestellt.

GitLab auf einem Linux-Server nutzen

Um von den Vorteilen einer GitLab-Nutzung unter Linux profitieren zu können, installiere den Git-Repository-Manager auf einer der obengenannten Distributionen deiner Wahl.

Der Ablauf der Installation besteht dabei aus drei Schritten:

- Dem Installieren und Konfigurieren der verlangten externen Software und/oder Bibliotheken

- Dem Hinzufügen des GitLab-Repository und der Installation des Pakets.

- Dem Ausführen des Setups.

Anschließend kannst du von den Funktionen von GitLab für deine Teamarbeit voll profitieren – zum Beispiel im Rahmen deiner Epics und User Stories.

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